Pädagogischer Lehrplan für die SFO der Deutschen Schule Hadersleben

Präsentation der SFO

Die SFO der Deutschen Schule Hadersleben ist direkt in der Schule untergebracht.
Wir haben die Möglichkeit die Sporthalle, den Sportplatz und alle anderen Fachräume der Schule zu nutzen. Die Deutsche Schule Hadersleben verfügt über einen Bus, in dem acht Schüler*innen befördert werden können. Die Mitarbeitenden der SFO nutzen diesen Bus für Aktivitäten und Ausflüge. Der SFO ist ein Juniorclub, zuständig für Schüler*innen der 4. – 6. Klasse, angeschlossen. Zurzeit befinden sich in der SFO ca. 50 Kinder und eine Personalgruppe, bestehend aus drei Erzieher*innen und zwei pädagogische Helfer*innen. Gerne stellen wir Praktikumsplätze zur Verfügung.

Wie arbeiten wir als Team?

Die tägliche Arbeit soll geprägt sein durch eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der sich alle Beteiligten wohl fühlen. Unsere Arbeit ist weitgehend situationsorientiert. In der SFO praktizieren wir die offene Gruppenarbeit, d. h. für alle Beteiligten: Die Mitarbeitenden kennen alle Kinder, die Kinder bewegen sich in der ganzen Einrichtung und wechseln die Räume nach Angebot und Tätigkeit. Wir wollen die einzelnen Kinder in ihrer sprachlichen und motorischen Entwicklung fördern. Dies soll in einer vertrauten Atmosphäre mit verantwortungsbewussten Erwachsenen geschehen. Im Alltag sollen die Kinder sich zu selbstständigen Menschen entwickeln, selbstbewusst werden, Verantwortung für sich und andere übernehmen und Rücksicht auf andere nehmen. Wir wünschen uns eine offene und ehrliche Zusammenarbeit mit den Eltern.

Zielsetzung

Um unsere Ziele zu verwirklichen, versuchen wir folgende Rahmenbedingungen zu schaffen:

  • Wir schaffen ein angenehmes Umfeld, damit sich das einzelne Kind nach seinen Möglichkeiten entwickeln kann.
  • Wir legen Wert auf ein vertrauensvolles Miteinander zwischen Erwachsenen und Kindern.
  • Den Kindern werden altersentsprechende Beschäftigungen angeboten.
  • Wir legen großen Wert auf einen höflichen und respektvollen Umgangston, dazu gehören unter anderem die Begrüßung und Verabschiedung.
  • Jedem einzelnen Kind wird Rücksichtnahme und die entsprechende Aufmerksamkeit geschenkt.
  • Die Kinder sollen lernen, dass wir alle verschieden sind und dass wir unterschiedliche Lebenseinstellungen haben.
  • Wir geben den Kindern die Möglichkeit selbstständig, das Gelände zu erforschen, ohne ständig unter Kontrolle der Erwachsenen zu stehen.

Die sechs Themen des Lehrplanes:

Persönliche Kompetenz
Zwischen spontanem Spiel und/oder gut geplanten Aktivitäten möchten wir die persönlichen Kompetenzen der Kinder fördern, sodass sie

  • lernen, eigenständig Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, ihrer Persönlichkeit entsprechend herausgefordert werden,
  • sie mitbestimmen können,
  • sich anerkannt fühlen,
  • sich und die Gemeinschaft wertschätzen,
  • sich Kompetenzen erarbeiten, um handeln zu können,
  • sich des eigenen Körpers und deren Funktionen bewusst werden, Möglichkeiten bekommen, ihre Kreativität zu entfalten.

Das wiederum führt zum Ausgangspunkt jedes einzelnen Kindes:

  • Das Kind wird in Entscheidungen einbezogen.
  • Das Kind soll Möglichkeit haben, Gelerntes zu vertiefen.
  • Das Kind soll sich als wertvoll und wertgeschätzt erleben.
  • Das Kind drückt sich durch sein Verhalten aus.

Soziale Kompetenz
Die soziale Kompetenz umfasst alle Fähigkeiten zu einem konstruktiven Miteinander im sozialen Zusammenleben und im Verhältnis zwischen Mensch und Natur, insbesondere die Fähigkeit und Bereitschaft,

  • auf andere zuzugehen,
  • sich in die Lage anderer einzufühlen und hineinzuversetzen (Empathie),
  • Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer zu nehmen und eigene Bedürfnisse auch einmal zurückzustellen,
  • Spielregeln im sozialen Miteinander auszuhandeln und auch einzuhalten,
  • konstruktive Kritik zu üben,
  • miteinander streiten zu können,
  • soziale Konflikte gewaltfrei und nicht diskriminierend zu lösen,
  • Fehler einzugestehen und eigene Standpunkte zu revidieren, wenn sie sich als falsch erweisen,
  • Andersdenkenden und Angehörigen anderer Kulturen und Religionen mit Offenheit und Toleranz zu begegnen,
  • enge und langfristige Beziehungen einzugehen,
  • sich für andere zu engagieren,
  • bei Bedarf Verantwortung zu übernehmen.

Sprachliche Kompetenz

Als zweisprachige Institution ist es wichtig und selbstverständlich für uns, dass Sprache eine zentrale Rolle in unserem pädagogischen Alltag einnimmt. In Bezug auf die zweisprachige Erziehung ist deutlich zu machen, dass eine solche nur positiv verlaufen kann, wenn die Eltern sie wirklich wollen und aktiv am Lernprozess ihrer Kinder teilnehmen und diesen unterstützen. Beide Hauptsprachen (Deutsch/Dänisch) müssen von den Eltern als wertvoll und lernenswert angesehen werden.

Dieses möchten wir fördern durch:

  • Ausdruck der Gefühle durch Wort und Körpersprache,
  • Verständnis darüber, dass wir uns unterschiedlich ausdrücken,
  • Kontakt schaffen im Rahmen von Kommunikation,
  • den Erwerb eines größeren Wortschatzes,
  • Üben des Sprachverständnisses,
  • Anwendung eines respektvollen und guten Umgangstons,
  • Gespräche zwischen Kind-Kind und Kind-Erwachsenen.

Für jedes einzelne Kind möchten wir erreichen, dass wir

  • dem Kind die Zeit geben sich auszudrücken,
  • das Kind in seiner sprachlichen Entwicklung unterstützen,
  • dem Kind verschiedene Ausdrucksformen anbieten,
  • das Kind mit der Sprache experimentieren lassen,
  • die Kinder im Verständnis miteinander unterstützen,
  • dem Kind helfen, durch Kommunikation Kontakte zu schaffen,
  • sicherstellen, dass das Kind eine Anweisung versteht und ausführen kann.

Wir fördern die sprachliche Entwicklung mit:

  • Spielerischem Erlernen von Wort- und Zahlenbegriffen,
  • Lautem Lesen und Vorlesen,
  • Beanstandung von inakzeptablem Sprachgebrauch.

Körper und Bewegung

Der Drang nach Bewegung ist ein elementares Grundbedürfnis des Menschen, der besonders beim Kind im Grundschulalter ausgeprägt ist. Die Kinder benötigen besonders im Schulalltag einen Ausgleich zur überwiegend sitzenden Lerntätigkeit und während der Hausaufgabenerledigung nach der Schule. Die Wohnsituation sowie vielfältige und zeitintensive Mediennutzung (Videospiele, TV, Computer) grenzen den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder stark ein. Aus diesen Gründen legen wir in der SFO Wert auf bewegungsorientierte Angebote.

Sie bestehen z.B. aus

  • regelmäßigen Aktionen in der Schulsporthalle,
  • Nutzung des Sportplatzes und des Schulhofes mit einem umfangreichen Angebot von Fahrzeugen, Springseilen, Bällen etc.

Wir fördern jedoch keine sportlichen Höchstleistungen und erteilen auch keinen Sportunterricht, sondern unser übergeordnetes Ziel ist der Spaß und die Freude am bewegungsorientierten Spiel. Auch hier ist es wichtig, dass die Kinder einen großen Teil dieser Zeit selbst planen, wobei sie von uns Unterstützung erhalten.

Kulturelle Ausdrucksformen und Werte
Die Kinder wachsen in zwei Kulturen (deutsch und dänisch) auf. Unser Ziel ist es, die jeweiligen Traditionen und Höhepunkte des Jahres zu vermitteln.

Durch verschiedene Aktivitäten bieten wir den Kindern folgendes an:

  • Erfahrung sammeln mit verschiedenen Ausdrucksformen,
  • Gebrauch von verschiedenen Materialien als Mittel zum Ausdruck,
  • Erleben mit allen Sinnen als Ausdruck der Inspiration,
  • Pflege/Förderung der Neugierde,
  • Entwicklung der eigenen Kreativität,
  • Ausdruck der eigenen Kultur,
  • Erleben von Traditionen,
  • Erlernen von Wissen über deutsche und dänische Kulturen und deren Unterschiede.

Unser Ausgangspunkt ist das einzelne Kind:

  • Wir inspirieren es.
  • Wir gehen auf das Kind zu.
  • Wir ermuntern es und loben die Kreativität.

Natur erleben
Durch eine Vielzahl von Naturerlebnissen wollen wir dem Kind die Möglichkeit geben:

  • die Natur mit allen Sinnen zu erleben,
  • die Natur als Quelle und Raum zum Spielen und zur Erforschung kennenzulernen,
  • viel Wissen über die Natur zu erlangen,
  • ein Verständnis für die Natur zu bekommen,
  • Einblick in die verschiedenen Jahreszeiten zu erhalten,
  • Respekt gegenüber der Natur zu erregen,
  • Freude über die Vielfältigkeit in der Natur zu erlangen.

 

Unser Ausgangspunkt ist das einzelne Kind:

  • Wir ermutigen das Kind, seine motorischen Möglichkeiten herauszufinden.
  • Das Kind soll sich  seiner Sinne bewusst werden, sie sensibilisieren.
  • Wir unterstützen das Kind in seiner Spontanität.

Funktion und Aktivitäten

Mit welchen Möglichkeiten versucht die SFO, im Alltag ihre gestellten Ziele zu erreichen?

Durchführung fester Aktivitäten im Jahresrhythmus

  • Geburtstagsfest einmal im Monat
  • Familienweihnachtsbasteln
  • Ostereier suchen

Die SFO kann am Nachmittag alle Fachräume der Schule nutzen:

  • Schulküche: wöchentliches Zubereiten von Mahlzeiten gemeinsam mit den Kindern.
  • Sporthalle: Der Haderslebener Turnerbund bietet einmal wöchentlich Kinderturnen und Handball an. Weitere Angebote sind Toben, Sport und sportliche Spiele wie Fußball, Hockey etc.
  • Werkraum: Anfertigen von Holzarbeiten,
  • Musikraum: Singspiele, Tanzen,
  • Schulbus: Die DSH verfügt über einen Schulbus, in dem acht Kinder befördert werden können.  Wir machen Ausflüge in die nähere Umgebung.
  • Sportplatz: Ballspiele, Fußball, Sandkiste, Spielhaus, Schaukeln, Turnstange, Kletterturm

Beschreibung der Räumlichkeiten

Zur SFO gehören folgende Räume:

  • Spielraum: Lego, Playmobil, Puppen, Höhlen bauen, Lesen und Vorlesen.
  • Gemeinschaftsraum: Zeichnen, Tischspiele, Puzzle.
  • Aktivitätsraum: Essen, Basteln, Malen.
  • Ruheraum/Toberaum
  • Büro/Personalraum
  • Garderobe
  • Kleine Küche

Zusammenarbeit mit Schule und Eltern

Die Mitarbeitenden pflegen eine gute Zusammenarbeit mit der Schule und den Eltern. Diese soll geprägt sein von Offenheit und Ehrlichkeit.

Zusammenarbeit mit der Schule:

  • Es findet ein regelmäßiger Austausch mit den Klassenlehrern der Unterstufe statt.
  • Aktive Teilnahme der SFO an allen Schulveranstaltungen, wie Laternelaufen, Tag der offenen Tür, Weihnachtsfeier, Weihnachtsbasteln, Einschulung mit gemeinsamem Frühstück und vieles mehr.

Zusammenarbeit mit den Eltern:

  • Die SFO nimmt an Elternabenden der Unterstufe teil.
  • Es finden tägliche Gespräche und ein regelmäßiger Austausch mit Eltern statt. Nach Bedarf oder Wunsch stehen wir für Einzelgespräche zur Verfügung.
  • Weitere Möglichkeit für Gespräche mit Eltern existieren bei Schulveranstaltungen.

Reflexion/Evaluierung

Für die SFO ist es wichtig und wertvoll die Arbeit mit den Kindern zu reflektieren, aber auch sinnvoll sie nicht in einer bestimmten Form festzuhalten.

Wir reflektieren auf folgende Weise:

  • bei unseren Teamsitzungen, wo wir jeweils das Wohl jedes einzelnen Kindes besprechen, das Gruppenbefinden, Zusammenspiel Kind/Kind oder Kind/Erwachsener, Sozialverhalten, Sprache, Konflikte und Konfliktlösungen erörtern,
  • auf unseren Teambesprechungen, bei denen wir verschiedene Handlungspläne entwickeln, über die pädagogisch zweckmäßigste Konsequenz/Handlung wird gemeinsam entschieden,
  • durch Projektreflexion,
  • durch Gespräche mit Eltern in der Schule,
  • durch Gespräche und gemeinsamen Austausch mit Klassenlehrern und Schulleitung.
  • Bei Bedarf nehmen wir auch Kontakt mit dem Schulpsychologischen Dienst des DSSV auf sowie der Familienberaterin oder den jeweiligen entsprechenden dänischen Institutionen.

Dokumentation

Die Mitarbeitenden dokumentieren den Alltag der Kinder in der SFO auf folgende Weise:

  • durch regelmäßigen Gebrauch der Kontaktbücher,
  • durch einen täglichen engen Elternkontakt, bei dem sich Eltern informieren können, wie der Tag ihres Kindes verlaufen ist,
  • durch ein monatliches schriftliches Programm, das aushängt und verteilt wird,
  • durch ein Faltblatt mit allen nötigen Informationen über die SFO,
  • durch eine Powerpoint-Präsentation der SFO zur Nutzung bei Elternabenden und Schulversammlungen,
  • durch einen pädagogischen Lehrplan,
  • durch eine ”Miljøundersøgelse” bei den Kindern (alle drei Jahre).

Dieser  Lehrplan ist von den Mitarbeitenden der SFO  erstellt worden.

 

 

 

Formular zur Schulanmeldung